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Hochsee-Windpark BARD Offshore 1

BARD Offshore 1

BO1, erster kommerzieller und 2017 produktionsstärkster Hochsee-Windpark Deutschlands, ist seit September 2013 komplett am Stromnetz angeschlossen.

Mit 80 Windkraftanlagen der 5-Megawatt-Klasse wird eine Nennleistung von 400 Megawatt erreicht – das entspricht dem Strombedarf von mehr als 400.000 Haushalten.

BARD Offshore 1 wurde durch die Europäische Kommission im Rahmen des European Energy Programme for Recovery (EEPR) gefördert.

Optimaler Standort in der deutschen Nordsee

Der Off-shore Windpark BO1 befindet sich ca. 100 km nördlich der Insel Borkum in der deutschen Nordsee und umfasst ein Gebiet von etwa 59 Quadratkilometern.

Das Wichtigste im Kurzüberblick

Fläche 59,2 Quadratkilometer
Wassertiefe bis 40 Meter
Turbinen 80 BARD 5.0 Windenergieanlagen der 5 Megawatt-Klasse
Gründung Tripiles
Rotordurchmesser 122 Meter
Nabenhöhe 90 Meter
Gesamthöhe 152 Meter
Gesamtleistung 400 Megawatt
Produktion 1,6 Milliarden KWh pro Jahr (Versorgung von ca. 500.000 Haushalten mit grüner Energie)
Baubeginn April 2010
Erste Stromeinspeisung Dezember 2010
Inbetriebnahme September 2013
Investitionssumme mehr als 1 Milliarde Euro

Turbinentechnik BARD 5.0

  • 5 MW Offshore Turbinen der Klasse 1c mit 122 m Rotordurchmesser
  • Drei Rotorblätter aus Kunststoff auf Epoxidharz-Basis mit elektronischem Pitchsystem
  • Antriebsstrang mit einem Hauptlager und Rotorhohlwelle
  • Drei-stufiges Getriebe und sechs-poliger doppelt gespeister asynchroner Generator

Die patentierte Tripile Technologie ist extra für große Küstenentfernungen entwickelt.

Beschreibung

  • Windturbine und Turmsegment sind auf einem Tripile Fundament befestigt. Dieses besteht aus drei Piles welche über ein draufliegendes Transitionpiece verbunden sind.
  • Die Gesamtlänge eines einzelnen Piles liegt, je nach Position innerhalb des Windparks, zwischen 84 und 91 m.
  • Die Piles sind zylinderförmig und hohl, ihr Durchmesser beträgt 3.35m und die Dicke der Wände variiert zwischen 40 und 120 mm – abhängig von der Bodenbeschaffenheit und des Standorts im Park)
  • Die Piles werden zur Installation mit Hilfe des Pile Guidance Frames (PGF) hydraulisch in den Schlick gerammt.
  • Das Stützkreuz wird im Anschluss von oben auf die Piles gesetzt und die Verbindungsstellen werden „vergroutet“. Das Grout Material, ein Spezialbeton, wird in den Spalt zwischen den unteren Enden der Bolzen des Stützkreuzes und den oberen Enden der Piles gespritzt.
  • Die "vergroutete" Verbindung wird durch Querverzahnungen verstärkt.

Vorteile

  • Die Vorteile der Tripile Konstruktion gegenüber Tripod, Monopile oder Jack-Konstruktionen sind:
  • Extra für große Wassertiefen und weite Küstenentfernungen entwickelt.
  • Schlichte und einfach zu errichtende Konstruktion; weite Teile der Errichtung erfolgen über der Wasserlinie.
  • Geringer Wartungsaufwand; Großteil der Tätigkeiten ist über der Wasserlinie durchzuführen.
  • Durch Veränderung der Pile-Geometrie flexibel an unterschiedliche Umgebungsgegebenheiten (Wassertiefe, Last, etc.) anzupassen

 

Technik Umspannplattform BARD 1 – HGÜ Plattform Borwin Alpha

Parkinterner Netzanschluss

  • 33 kV Mittelspannung, 12 strahliges Kabelnetz mit jew. 4 bzw. 8 WEAs
  • Transformation auf eine Spannung von 150 kV

Parkexterner Netzanschluss

  • Wird durch den Netzbetreiber TenneT bereitgestellt
  • Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) mit einer Spannung von 360 kV
  • Plattform: Borwin Alpha

Umspannplattform BARD 1

  • Beherbergt bis zu 40 Personen, mit Helikopterdeck

Unser Umweltmonitoring

Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens eines Windparkprojektes in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone ist zu prüfen, ob es durch die geplanten Windenergieanlagen zu einer Gefährdung der Meeresumwelt kommt. Außerdem schreibt der Gesetzgeber grundsätzlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung für solche Projekte vor. Um beide vorgenannten Punkte zu erfüllen, wird ein sog. Ökologisches Monitoring durchgeführt, dessen Art und Umfang durch die Genehmigungsbehörde, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, festgelegt werden.

Das Monitoring betrifft alle Phasen eines Projektes (Planung, Bau, Betrieb und Rückbau) und erstreckt sich hierbei über verschiedene Zeiträume. Während die Untersuchungen in der Planungsphase (Basisaufnahme) einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren umfassen, sind für die Betriebsphase Daten über mindestens drei Jahre zu erheben. Dieser Zeitraum kann von der Genehmigungsbehörde auf bis zu fünf Jahre erweitert werden.

Bei den Schutzgütern, die während des Monitorings zu untersuchen sind, handelt es sich um Benthos, Fische, Avifauna, Fledermäuse und marine Säuger. Aufgrund der zeitlichen Dauer und des großen Aufwands (u.a. Einsatz von Schiffen und Flugzeugen), fallen bei den ökologischen Untersuchungen hohe Kosten an. Diese liegen im Bereich von mehreren Millionen Euro.

Schallschutz für die Nordsee

Für die Verankerung von Offshore-Windenergieanlagen (OWEA) ist es notwendig, deren Fundamente in Wassertiefen von bis zu 40 Metern zu verankern. Dies geschieht durch das Einbringen von Stahlrohren in den Meeresboden, die bis zu 30 – 40 Meter tief gerammt werden. Hierbei entstehen Schallemissionen im Wasser von etwa 175 dB SEL in etwa 750 Metern Entfernung vom Installationsort. Da dieser Unterwasserschall maritimen Lebewesen, insbesondere Schweinswalen, schaden kann, sind für die Errichtung von OWEA Schallschutzmaßnahmen verpflichtend.

Im Windpark BARD Offshore 1 wurde 2011 der sog. Offshore Test 1 (OFT 1) durchgeführt, bei dem ein neuartiges Schallminderungskonzept getestet wurde. Hierbei kam der sog. Kleine Blasenschleier (engl. Small Bubble Curtain – SBC) zum Einsatz, bei dem während der Rammarbeiten kleine Luftbläschen zur Schallabsorption in unmittelbarer Nähe zum Rammrohr erzeugt werden. Es zeigte sich, dass die Schallemission durch Anwendung des SBC deutlich reduziert werden kann.